Sinnvolle Pädagogik

Sinnvolle Pädagogik

. . . den Blick schärfen für die kleinen Glücksmomente

Ausgezeichnet im Land der Ideen 2008 und von der Carl Bosch Stiftung im Jahre 2011
Immer wieder beschäftigt man sich in Deutschland mit sogenannten Problemkindern. Ich meine damit diejenigen, die überfordert, verängstigt und gestresst sind oder als sogenannte „verhaltensoriginelle“ die Schulen unsicher machen.
Mit dem Begriff “bildungsferne Schicht“ werden Kinder sogar in Sippenhaftung genommen. Kinder mit „Hintergrund“, sei es aus Migrantenfamilien mit Eingliederungsproblemen und/oder aus sozial schwachen Verhältnissen, haben bei uns im Grunde weder eine Chance auf einen freudvollen und erfolgreichen Schulbesuch noch auf ein gelingendes Berufsleben.

Das ist sehr schade, denn bei genauerer Betrachtung könnten sie durch ihre oftmals unerkannten Stärken einen wichtigen Beitrag für ein gutes und wertschöpfendes Miteinander und somit für die Gesellschaft leisten. Wie schafft man es aber, aus Verlierern Bildungsgewinner zu machen? Sicherlich nicht mit Drohungen und Appellen, sondern vielmehr durch ein Schulsystem, das die traditionellen Bildungsinhalte durch Lernziele wie seelisches, körperliches und soziales Wohlbefinden ergänzt, und zwar für alle.

Wir müssen den Kindern und Jugendlichen helfen, ihre eigenen, familiären und kulturellen Stärken zu entdecken. Sie unterstützen, einen Sinn im Leben und im Lernen zu entdecken, Ziele zu formulieren und ihren Platz in der Gemeinschaft herauszufinden. Erst wenn sie sich selbstverantwortlich bestimmen und den Erfolg ihrer Bemühungen verspüren, sind die notwendigen Voraussetzungen für lebenslanges Lernen geschaffen.

In der anschließenden Evaluation der Unterrichtsergebnisse eines Jahres konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass die teilnehmenden Schüler sich nicht nur wohler als die der Kontrollgruppe fühlten, die Schulgemeinschaft wertvoller einschätzten als ihre anderen Mitschüler, sondern vor allem auch mehr Lebenssinn für sich empfanden. Diese Ergebnisse haben uns ermutigt, die Inhalte und Methoden auf weitere Schulen und andere Bereiche zu übertragen. Seit 2010 wird das Schulfach Glück in über 100 Schulen Deutschlands und Österreichs in nahezu allen Schularten und Alterstufen unterrichtet.

Es lag nahe, auch andere Anwendungsgebiete für den Glücksunterricht außerhalb der Schule, beispielsweise im Sport und Gesundheitsbereich zu finden. Seit zwei Jahren kommen deshalb die jungen Fußballer der TSG 1899 Hoffenheim in den Genuss des Glückskonzepts. Daneben gibt es mittlerweile eine Reihe sozialer bzw. gesundheitsorientierter Institutionen wie Rehakliniken und Kinderheime, die versuchen, die Konzeption in ihren Einrichtungen umzusetzen. Gleichzeitig haben wir begonnen, Qualifizierungskurse für LehrerInnen anzubieten.

Auf der Basis systemischer Pädagogik, verbunden mit Elementen aus der Theaterpädagogik, der Bewegungspädagogik und mentalen Trainingsmethoden erfahren und erleben die Teilnehmer die Vielfalt des Faches, seiner Didaktik und Methodik.

 

Das 2009 gegründete Fritz-Schubert-Institut zur Persönlichkeitsentwicklung, gemeinnützige GmbH, startete in 2011 mit der Stadt Heidelberg einen  Pilotversuch, um die Persönlichkeit junger Kindergarten- und Grundschulkinder zu stärken. Dazu werden seit September 2011 ErzieherInnen und GrundschullehrerInnen aus Heidelberg in 12 Modulen innerhalb eines Jahres mit der Didaktik und Methodik des von uns entwickelten Konzeptes vertraut gemacht.

 

Dr. phil. Ernst Fritz-Schubert
Dipl.rer.pol. – syst. Therapeut, OStR
Ehrenamtlicher Direktor des Fritz-Schubert-Instituts für Persönlichkeitsentwicklung GmbH

 
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