Kerncurriculum

1.   Stärkung

1.5 Die persönlichen Potentiale entfalten

Methoden

  • Mein innerer Kraftort

    Beschreibung


    Phantasiereise im Stehen:


    Stell dich hin. Schließ die Augen. Werde still. Atme.


    Nimm deinen Atem wahr, wie er in deinen Körper hineinfließt und wieder hinaus ... Folge deinem Atem und seinem Weg in deinen Körper mit all seinen Räumen. Vielleicht magst du deine Atembewegung durch äußere kleine Bewegungen im Raum unterstützen?


    Atme so, dass du deinen Brustkorb, deine Lunge...als einen Raum erfährst, ... mit Wänden nach verschiedenen Seiten, beweglich oder fest, mit Grenzen nach oben und unten, vielleicht mit Durchgängen zu anderen Zimmern ... Erkunde Stück für Stück diesen Brustraum, indem du ruhig dorthin atmest ... dann atme weiter in den angrenzenden Schulter- und Nackenraum ... Wenn du Widerstand, Druck oder Schmerz empfindest, atme weiter in diesen Bereich...


    Folge deinem Atem jetzt in den Kopfraum und entdecke dort die Winkel dieses Raumes (Stirn, Augen, Ohren, Nase etc.) möglichst, ohne dich dabei anzustrengen.. Jetzt gehe mit deiner Aufmerksamkeit in die Arme und Hände ... in Beine und Füße ... von dort zuletzt in den Bauchraum …


    Nimm jetzt deinen Körper als Ganzes wahr, als ein Haus mit vielen Zimmern, Ecken, Nischen, die dir mehr oder weniger vertraut sind: wo in diesem Haus ist dein Kraftort oder dein Ort der Ruhe?


    Gehe mit deinem Atem dorthin und verweile dort, indem du ruhig ein- und ausatmest. Spüre die Energie, die du dort findest ... Lass diese Energie sich jetzt mit jedem Ausatmen in deinem Körper ausbreiten ...

    Komm dann mit deinem Erleben wieder in den Raum zurück.


    Finde eine Haltung im Stehen, die deine innere Kraft und Ruhe ausdrückt.


    Evtl. Hausaufgabe: Finde in der Natur, der freien Wildbahn der Stadt etwas, das symbolisch für deinen inneren Kraftort steht. Nimm es mit, fotografier oder mal es.



    Material


    Evtl. Entspannungsmusik unterlegen



    Hintergrund


    Eigene Ressourcen ins Bewusstsein heben und körperlich verankern. Wie Ernst Fritz-Schubert sagt: „Es lohnt sich ... die Stärken der Kinder nicht nur aufspüren, sondern sie auch zu sammeln und ihnen optisch verfügbar zu machen.“



    Zeitaufwand


    10 Min.



    Quelle


    Sofie Hofer in Anlehnung an Petra Samarah „Fantasie- und Körperreisen für Therapie und Supervision“ 2004


  • Warmer Rücken

    Beschreibung


    Verteilen Sie je einen Stift und einen Karton an die TN. Diese sollen sich den Karton so umhängen, dass sie ihn auf dem Rücken tragen. Bitten Sie die TN den anderen TN jeweils mindestens eine Stärke aufzuschreiben, die auf sie passt. Anschließend sollen die TN ihre Stärken erst dann ansehen, wenn Sie dazu auffordern. („Nicht vorher spicken!“)



    Material


    So viele Stifte wie TeilnehmerInnen. DIN A4 Kartons (oder Blätter) an den oberen Ecken gelocht. Verknoten Sie eine ca. 70 cm lange Schnur an beiden Ecken, so daß eine Kopfschlaufe entsteht. Schreiben Sie als Überschrift gut lesbar auf den Karton „Du bist:“. Ggfs. Umschläge (siehe Tipp).



    Hintergrund


    Eine sehr wirkungsvolle Methode, um den TN ein stärkendes Gefühl zu geben. Die positive Fremdwahrnehmung überrascht und erfreut die TN und ist für anschließende Stärkenübungen sehr förderlich.



    Zeitaufwand


    ca. 20 Minuten



    Tipp


    Sie können den Effekt noch verstärken, wenn Sie die Übungen am Ende einer Kurseinheit machen. Sammeln Sie die Kartons ein, ohne dass die TN ihre Stärken lesen. Packen Sie diese in je einen Umschlag, verschließen Sie diesen und bitten Sie den jeweiligen TN, das Couvert erst zu Hause zu öffnen („Das ist wie Weihnachten.“).


  • Vom Flow zur Stärken-Karte

    Beschreibung


    Teilen Sie die Teilnehmer in Paare ein. Jede Person soll ihrem Partner eine Geschichte erzählen. Diese Geschichte soll: Eine wahre Begebenheit aus dem eigenen Leben sein, eine Situation beschreiben, in der man sich „selbst vergessen“ und „die Zeit aus den Augen verloren“ hat (Flow-Erlebnis), eine Situation, aus der man sozusagen danach auftauchte, zurückblickte und sagte: „Wow, da ist mir aber etwas Tolles gelungen.“ Die Aufgabe des Zuhörers ist es, daraus drei Stärken auf eine Karte zu notieren. Nach 5 Minuten werden die Rollen gewechselt. Danach tauschen beide Partner die Stärken-Karten aus, so dass jede ihre eigenen Stärken in der Hand hält.



    Material


    Eine DIN A7 Karten pro TNin + ggfs. Stifte



    Hintergrund 


    Flow, Eigen- und Fremdwahrnehmung, Stärkenorientierung, Stärkung sozialer Beziehungen, Bereicherung des eignen Glücks-Schatzes.



    Zeitaufwand


    ca. 15 Minuten gesamt



    Tipp


    Die Übung eignet sich hervorragend für große Gruppen und als Zwischenübung bei einem Vortrag. Anschließend bietet es sich an, die Konzepte des Hintergrunds zum Thema zu machen.

  • Im Kraftfeld meiner Stärken

    Beschreibung


    Die TN gehen durch den Raum und machen sich gedanklich auf die Suche nach ihren Stärken. Welche Stärken sind mir bekannt? Sie wählen ein Tuch, das ihr „Ich“ symbolisieren soll. Dieses legen sie an einem Ort ihrer Wahl, der ihnen angenehm erscheint, zu Boden. Um dieses Tuch sollen nun andere Tücher gelegt werden, die stellvertretend für ihre Stärken stehen. Die Anordnung der Tücher erfolgt nach ihrer Bedeutung, bzw. Ausprägung … Eine Stärke, von der man zu 100% überzeugt ist, die man sich als Charaktereigenschaft zuschreiben würde, wird zu dem Tuch gelegt, das für die eigene Person gewählt wurde. Stärken, die weiter entfernt sind, werden je nach Einschätzung ihrer Ausprägung um die Mitte herum gelegt – hier hilft das Bild eines Mikrokosmos, der von den TN gestaltet werden kann.


    Anschließend werden die Stärken „geoutet“, indem sie die TN auf Moderationskarten schreiben. Zunächst ist es ein „Outing“ für jeden TNselbst. Nur mit der Erlaubnis der anderen TN können alle Plätze betrachtet werden.


    Die TN können sich schließlich das Kraftfeld ihrer Stärken bewusst machen, indem sie sich inmitten ihrer Stärken setzen und in Stille ihrer Kraft bewusst werden.



    Material


    Tücher verschiedener Farben und Qualitäten, Moderationskarten, Stifte



    Hintergrund


    Stärken erkennen, benennen und würdigen – sich ihrer Kraft bewusst werden. Diese Methode eignet sich, um im Anschluss über eigene Stärken zu sprechen und zu reflektieren, wie wir mit dem Wissen um unsere Stärken umgehen und ob wir sie einsetzen und/oder ausleben können. Darüber hinaus regt an, über eigene Ziele nachzudenken, Wünsche zu formulieren, Träume auszumalen …



    Zeitaufwand


    30 Minuten



    Tipp


    Diese Übung kann nach einem längeren zeitlichen Abstand wiederholt werden. Hat sich etwas geändert? Daher ist zu empfehlen, die Stärken auf eine Skala zu übertragen, die ihre Ausprägung zeigt. (Von 10 = Stärke in einer hohen Ausprägung bis 0 = Stärke vorhanden, aber weniger ausgeprägt) An diese Übung kann eine Imagination zum Thema „Ziele, Wünsche und Visionen“ angeschlossen werden. (siehe Methode „Kopfkino“)


  • Die Riesen in mir

    Beschreibung


    Auf der Suche nach den persönlichen Stärken fertigt jeder TN auf einem DIN-A-4-Blatt eine Liste mit drei Spalten an. In die erste Spalte schreibt man die Tätigkeiten, die man oft und gerne ausführt.

    In der zweiten Spalte werden die Stimmungen und Gefühle beschrieben, welche beim Ausführen dieser Tätigkeiten auftreten. Die TN unterstreichen die Tätigkeiten, bei denen sie eine innere Erregung verspüren, sie die Zeit vergessen lassen oder sie besonders stolz machen. In der dritten Spalte notieren die TN, welche besondere charakterliche Stärke aus dem Katalog der 24 Signaturstärken die Ausführung der Tätigkeit erfordert oder begünstigt.


    Im Idealfall entdecken die TN so ihre drei bis sieben Schlüsselstärken. Jetzt versuchen die TN im Hinblick auf die herausgefundenen Stärken folgende Fragen zu beantworten:


    Wer sind meine Vorbilder und welche Stärken haben diese?

    Wann war mir die eigene Stärke besonders nützlich?

    Wie habe ich bemerkt, dass ich die eigene Stärke nutze?

    Woran können meine Mitmenschen meine Stärke erkennen?


    Wenn die TN herausgefunden haben, welche Stärken besonders zu ihnen passen, wählen sie einen Gegenstand in ihrer Wohnung, der stellvertretend die jeweilige Stärke darstellt. Bei jedem Vorübergehen betrachten sie den Gegenstand und machen sich bewusst, bei welcher Tätigkeit diese Stärke ihnen hilfreich zur Seite stehen kann.



    Material


    Papier, Schreibzeug, Liste mit 24 Signaturstärken nach Martin Seligman (Positive Psychologie): Empathie, Verantwortung, Sinn für das Schöne/Achtsamkeit, Hoffnung, Begeisterung, Humor, Neugier, Vergebung, Kreativität, Selbstregulation, Sinn, Authentizität, Freundlichkeit, Vorsicht, Ratgeber sein, Bescheidenheit, Bindungsfähigkeit, Urteilsvermögen, Lernbereitschaft, Wirksamkeit, Ausdauer, Dankbarkeit, Teamwork, Fairness



    Zeitaufwand  


    Ca. 20 Minuten