Kerncurriculum
2. Visionen
2.1 Erkennen der eigenen Motive aus Wünschen und Träumen
Methoden
- Kopfkino
Beschreibung
Die TN stellen sich das Erfülllen ihrer Vison als Kinofilm vor. Bei ihrem Besuch dieses persönlichen Erfolgsfilms werden sie angeleitet. Als erstes löst man spielerisch an der Kinokasse ein Ticket für die Vorstellung.
Dann nimmt man auf seinem persönlichen Kinosessel Platz. Das Licht geht aus und die TN sehen vor ihrem geistigen Auge auf der Leinwand das Umsetzen und Erreichen ihrer Vision wie in einem Hollywoodstreifen. Wer wird der Hauptfigur helfen? Auf welche Weise wird die Vision erreicht? Und vor allem: Wie fühlt sich das Erreichen der Vision an? Das Kopfkino sollte die Möglichkeit nutzen, sich die Vision in allen Farben auszumalen.
Material
Filmmusik, Kinokarten
Zeitaufwand
Ca. 10 Minuten
- Landschaft der Gefühle
Beschreibung
Die TN werden eingeladen aus einer bunten Palette an Materialien, verschiedene Landschaften zu den 4 Grundgefühlen (nach Daniel Goleman), „Freude, Trauer, Wut und Angst“ zu gestalten. Der Gestaltung folgt in aller Regel eine Bewegungsübung, in welcher die TN mit unterschiedlicher „Stimmungs-Musik, „gestimmt“ werden. Sie erleben „Aktivierung und Freude“, „Passivität und Trauer“, „Fluchtgedanken, Angst“, „Energetisierung und Wut“, indem sie Zeit und Raum erhalten, auf die Musik einzugehen und sich zu Bewegungen anregen zu lassen. Die Musik wird als „Transportmittel“ eingesetzt. Sie trägt die TN in die unterschiedlichen Gefühlslandschaften. Bsp. „Im Galopp zur Freude“ oder mit der „Schwere eines sinkenden Steines“ zur Trauer …
Man kann jedoch auch tatsächliche Transportmittel wählen – bspw. im Zug, im Ballon, mit dem Tandem, dem Auto, dem Einrad, mit Schlittschuhen, Segelboot, Flugzeug … Verschiedene Aufgaben sind daran geknüpft – sich in Paaren schnell organisieren, als Gruppe organisieren, alleine so tun „als ob“, indem man z.B. auf dem Einrad balanciert …
Bei den unterschiedlichen Gefühlslandschaften angekommen, werden alle TN zunächst ruhig, spüren ihren Herzschlag, ihre Atmung, ihren Stand auf dem Boden, betrachten das Ziel und nennen assoziativ Empfindungen. Dann versuchen sie Haltungen einzunehmen, die das Gefühl bei ihnen hervorrufen oder sie beschreiben, wo sie diese Gefühle bei sich wahrnehmen – Verspannung im Nacken, Kloß im Hals... (Somatische Marker) Wichtig ist es, die Übung mit dem positiven Gefühl abzuschließen. Die Übung mit einer Reflexion beenden.
Material
Stoffe, Krimskrams, Hüte, Verkleidungsutensilien – aber auch Papier, Kartons, Zeitungsausschnitte …
Hintergrund
Die Kraft der Gefühle spüren – erleben, wie unsere Stimmung beeinflusst wird, welche Wirkung sie auf unser körperliches Befinden und unseren körperlichen Ausdruck hat. (Psychophysische Korrelation – Komplementärprinzip von Leib und Seele)
Die Erfahrung, dass wir in unserem Leben durch verschiedene Gefühls-Landschaften wandeln und Gefühle in ihrer Unterschiedlichkeit für die Abwechslung sorgen, die unser Leben lebenswert macht, ist notwendig. Wir begreifen, dass „Glück“ kein Dauerzustand ist. Wir können es auskosten und genießen, wenn wir die Dualität erkennen. Die „Schwere“ des Lebens ist notwendig, um die „Leichtigkeit“ genießen zu können und dabei Glücksgefühle zu empfinden.
Zeitaufwand
je nach Gruppengröße mit Vorübung 45 – 60 Minuten
- Mein Lebenskuchen
Beschreibung
Ziel der Übung ist es, die 5 Lebensbereiche kennen zu lernen und eine Einschätzung der eigenen Gewichtung für den Ist-Zustand und für den Visionszustand vorzunehmen. In einem weiteren Schritt kann ein Herzenswunsch entdeckt werden. Es werden fünf Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe erhält ein leeres Plakat und die Überschrift des jeweiligen Lebensbereiches, den sie bearbeiten soll. Es ist darauf zu achten, dass jede Gruppe nur den eigenen Lebensbereich erfährt und nicht mitbekommt, welche Lebensbereiche die anderen Gruppen zum Thema haben. Die fünf Lebensbereiche sind:
- Materielle Sicherheit
- Selbstverwirklichung
- Arbeit und Leistung / Schule
- Soziale Beziehungen
- Gesundheit und Körper
Die Aufgaben für die Gruppenarbeit lauten:
1. Schreibt die zentralen Aspekte bzw. Begriffe auf das Plakat, die eurer Meinung nach zu dem Lebensbereich gehören.
2. Überlegt euch eine kreative Form, in welcher ihr den Lebensbereich präsentieren möchtet (Z.B. Theater, Pantomime, Quiz, Lied etc.)
Nach der Gruppenarbeit präsentieren die Gruppen ihren Lebensbereich, wobei die Zuschauer raten sollen, um welchen Bereich es sich handeln könnte.
Anschließend füllt jeder Teilnehmer auf einem Blatt in einem Kreisdiagramm aus, wie sich die Kuchenstücke im Moment (Ist-Zustand) in seinem Lebenskuchen gewichten. Dann füllt jeder auf einem zweiten Blatt aus, wie sich die Lebensbereiche in der Vision, also im Visionskuchen, aufteilen sollen.
Hilfreich ist die Frage: „Wenn jetzt eine Fee käme, und du könntest dir die Aufteilung der Bereiche in deinem Lebenskuchen frei wünschen, wie würde der Visionskuchen dann aussehen?“
Danach werden Dreiergruppen gebildet. Die Rollenverteilung:
- Der erste Teilnehmer fragt den zweiten Teilnehmer:
- Warum hast du in dem Visionskuchen die Bereiche so gewichtet?
- Welche Träume verbindest du mit dem jeweiligen Lebensbereich?
- Der dritte Teilnehmer protokolliert die Antworten
- Die Rollen wechseln nach 10 Minuten, bis jeder Teilnehmer interviewt wurde.
Es folgt eine Einzelarbeit, in der jeder mit Hilfe des Protokolls seine Träume in den jeweiligen Lebensbereich im Visionskuchen schreibt.
Zum Schluss legt er einen Traum fest, den er als Herzenswunsch weiter verfolgen möchte.
Material
5 leere Plakate, Stifte, Blätter für Ist- und Visionskuchen
Hintergrund
Der Lebenskuchen bezieht sich auf die „Fünf Säulen der Identität“ von H. G. Petzold.
Zeitaufwand
Ca. 2 Stunden