Kerncurriculum

1.   Stärkung

Methoden

  • Familiäre Ressourcen

    Beschreibung


    Einstimmung:

    Rückverbindung mit körperlichen Empfindungen als Schlüssel zum Wohlbefinden. Schließe die Augen. Beantworte dir für dich die Frage: Wo ist die Stelle in meinem Körper, die ich meine, wenn ich sage: Diese Entscheidung hab ich aus meiner Mitte heraus getroffen? Vergegenwärtige dir vor deinem inneren Auge die Mutterlinie deiner Familie. Mutter, ihre Mutter: deine Großmutter, ... stehen hintereinander. Ebenso für die Vaterlinie ... Öffne nun die Augen. Schreib 5 positive Eigenschaften deiner Mutter auf, 5 deiner Großmutter, 5 deines Vaters, 5 deines Großvaters auf ein Blatt. Such dir nun 3 aus der Mutterlinie, 3 aus der Vaterlinie aus. Spüre dich in der Ahnenfolge. Tritt vor, atme durch, trage der Gruppe vor: „Wir XYs {Namen beider Elternteile} sind {die 6 Eigenschaften, die du ausgewählt hast}.“



    Material


    Papier und Stift



    Hintergrund


    Stärkung des Kohärenzgefühls, ein Begriff aus der Salutogenese, ist eine wichtige Säule des Konzepts, das hinter dem „Schulfach Glück“ steht. Mit Kohärenzgefühl meint Antonovsky: Vertrauen darauf sich in der Welt orientieren zu können, die entsprechenden Ressourcen aktivieren zu können, das Gefühl, dass es sich lohnt Herausforderungen anzunehmen und seine Energie in Problemlösung zu investieren. Das ist eine kurze knackige Übung, um (systemische) Ressourcen ins Bewusstsein zu heben, ohne zu sehr in die Tiefe der Systeme einzudringen.



    Zeitaufwand


    10 Minuten und Zeit für Runde je nach Gruppengröße einplanen



    Quelle


    Sofie Hofer in Anlehnung an Paul Timmermanns und im Gedanken der systemischen Familienaufstellung.


  • Dankbarkeitssteine

    Beschreibung


    Erzählen Sie eine schöne Geschichte, um die Übung einzuführen (Beispiel auf der Rückseite). Die Übung besteht darin, das Dankbarkeitssäckchen bei sich zu tragen. Wenn immer etwas geschieht, für das man dankbar sein kann, holt man einen Stein aus dem Säckchen, legt den Moment in den Stein und steckt ihn in eine andere Tasche. Am Abend holt man alle Steine heraus, erinnert („entnimmt“) den Dankbarkeitsmoment aus den Steinen und legt sie wieder zurück in das Säckchen. Und so fort … Teilen Sie die Säckchen aus und lassen sie schon einmal zum Üben ein Steinchen „benutzen“.



    Material


    Samtige Säckchen (Beispiel 100 Samtbeutel schwarz 90 x 65 mm) und Halbedelsteine/Trommelsteine (1,5-2 cm). Alternativ gehen auch einfach Bohnen, gesammelte Steine ...



    Hintergrund


    Nach den Studien der Positiven Psychologie ist Dankbarkeit eine der stärksten Übungen zur Steigerung der Zufriedenheit, die Sinn, Achtsamkeit und soziale Beziehungen vereint.



    Zeitaufwand


    15 Minuten + etwas Vorbereitung zum Befüllen



    Beispielgeschichte


    Es war einmal ein alter Mönch, dem ein neuer Novize zugewiesen wurde. Beide gingen ihre erste gemeinsame Runde, um die Dorfbewohner um ein paar Schüsseln Reis zu bitten. Gelegentlich nahm der alte Mönch einen Stein aus der Tasche, sah ihn sich mit einem Lächeln an und legte ihn in eine andere Tasche. Der Novize wurde immer neugieriger, wagte aber nicht zu fragen. Am Abend nahm der alte Mönch alle Steine hervor, sah sie sich einzeln an und legte sie zurück in die Tasche, in der sie ursprünglich waren. Da nahm sich der Nachwuchsmönch ein Herz und fragte nach. Der alte Mönch sagte: „Jedes Mal, wenn ich für etwas dankbar bin, nehme ich einen Stein, lege den Moment und meine Dankbarkeit da hinein und verwahre ihn. Am Abend nehme ich mir die Steine vor, erinnere mich an den Moment und nehme die Dankbarkeit wieder heraus. So bleibt die Dankbarkeit in mir und schenkt mir ein Lächeln.


  • Der rote Faden

    Beschreibung


    Jeder TN nimmt eineinen roten Faden (ca. 50 cm) zum Mitnehmen in die Hand.



    Text zur Anleitung


    Wir suchen jetzt gemeinsam in einer kleinen Phantasiereise die Momente unseres Lebens, von denen wir sagen können, da war ich glücklich! Schließ die Augen, werde still. Atme … Geh jetzt mit mir auf eine Reise in deine Vergangenheit. Stell dir diesen Weg als eine Linie vor, die vom Heute in deine Kindheit zurückreicht. Geh mit deiner Aufmerksamkeit so weit auf dieser Linie zurück, wie es dir möglich ist. Stell dir jetzt vor es gäbe, begleitend zu deiner Lebenslinie, eine roten Faden. Ein roter Faden, der sich durch mein Leben spinnt und der jeden Moment, in dem du glücklich, zufrieden warst, begleitet. Für jeden Glücksmoment steht ein Knoten auf deinem Faden. Schau, ob du den Beginn dieses Fadens ausmachen kannst. Wann ungefähr ist das? Such mit deiner Wahrnehmung den ersten Knoten an diesem deinem Faden, deiner ganz persönlichen Glücksbiographie.


    Knoten um Knoten spinnt sich dein Faden weiter. Aus welchem Material ist der Faden? Wie fein oder kräftig ist er an der Stelle, wo du einen Knoten markierst? Für welches Glücksmoment, welchen zufriedenen Augenblick in deinem Leben steht dieser Knoten? Wie ist er beschaffen?

    Gibt es andere Sinneswahrnehmung, die sie begleiten? Lass Bilder entstehen, die sich rund um dieses Gefühl reihen.


    Folg dann deinem roten Faden, bis du an den nächsten Knoten Kommst ... welches Glück, welche Freude hast du da erlebt, wie alt warst du? ... geh immer weiter entlang dieses Fadens. Nimm dabei die Veränderungen seiner Breite und Festigkeit wahr, die unterschiedlich starken Knoten und was sich an den Momenten, die sich markieren, jeweils offenbart.

    Lass dich auf deiner Entdeckungsreise nicht ablenken von Fäden, die für andere Gefühle stehen, kehre immer wieder zurück zu deinem roten Faden deines Glückserlebens.

    Halte an jedem Knoten inne, nimm dir Zeit wahrzunehmen, was auftaucht.

    Zeit lassen!


    Folge deinem Faden bis zum Heute. Wenn du im Hier-und-Jetzt angekommen bist, wirf noch einmal einen Blick zurück auf den gesamten Verlauf deines Fadens.

    Komm mit deinem Erleben zurück in den Raum.



    Material


    1 roter Faden (Garn) pro TN, ca. 50 cm



    Hintergrund


    mit Ressourcen verbinden, Rituale (rund um Faden) entwickeln



    Zeitaufwand


    10 Min. & evtl. Zeit für Dreiergruppen einplanen. Jeder berichtet in der Kleingruppe nur ein ausgewähltes Ereignis, für das er einen Knoten gemacht hat.



    Quelle


    Sofie Hofer in Abwandlung von Petra Samarah „Fantasie- und Körperreisen für Therapie und Supervision“ 2004

  • Lebensweg

    Beschreibung


    Teilen Sie die Blätter aus und geben Sie folgende Anweisung. Nehmen Sie das Blatt horizontal und zeichnen Sie einen Strich von links unten nach rechts oben. Links unten ist der Tag Ihrer Geburt. Rechts oben ist der gegenwärtige Tag, also Ihr Alter in Jahren. Dazwischen können Sie zur Orientierung Zehnerschritte Ihres Lebensalters einzeichnen.


    Schreiben Sie nun Personen auf das Blatt, die Ihnen gut getan haben, die Ihnen Stärken oder positive Eigenschaften vermittelt haben, die Sie als Vorbild zur Entwicklung Ihrer Stärken genommen haben. Schreiben Sie die Namen und die entsprechende Stärke/Eigenschaft an die Jahresstelle, an der Sie die Personen positiv beeinflusst haben.



    Material


    Pro Person ein Din A4-Blatt und einen Stift



    Hintergrund


    Eine gute Vorbereitung für Dankbarkeitsübungen und in Verbindung mit Ressourcenfindung.



    Zeitaufwand


    15 Minuten



    Tipp


    Wenn ein TN Schwierigkeiten hat, eine Person zu finden, können auch Idole aufgeschrieben werden, an denen man sich orientiert hat.