Kerncurriculum

1.   Stärkung

1.2 Gefühle artikulieren

Methoden

  • Mein Glück in deinen Händen

    Beschreibung


    Die TN bilden Paare. Ein TN entspannt sich mit geschlossenen Augen bei ruhiger Musik am Boden liegend auf einer Matte. Sein Partner kommt zu ihm und übergibt ihm vorsichtig seinen Gegenstand, den er mit einem besonderen Glücksmoment verbindet. Der Gegenstand wird nun vom liegenden Partner mit allen Sinnen erkundet. Nach einem kurzen Austausch erfolgt der Wechsel.



    Material


    Persönliche Gegenstände, die mit einem besonderen Glückserlebnis in Verbindung stehen



    Hintergrund


    Achtsamkeit und sinnliche Wahrnehmung – Wertschätzung im Umgang mit den Empfindungen des Partners



    Teitaufwand


    2 x 5 Minuten


  • Standbilder

    Beschreibung


    Die Darstellung von Szenen, die uns glücklich machen, in welchen wir unsere Stärke zeigen, in denen wir etwas leisten, kann zunächst als Standbild erfolgen. Die TN werden dazu eingeladen in Kleingruppen zusammen zu kommen und gemeinsam über ihre Stärken zu sprechen. Jeder TN kann mit den TN seiner Gruppe versuchen, diese Stärke in einer Szene darzustellen, die jedoch den anderen TN als Standbild gezeigt wird. Es gilt nun in der „unbewegten Szene“ die Stärken zu übertreiben, damit sie wahrgenommen werden können. Hier wird u.a. körperlicher Einsatz und Ausdrucksfähigkeit gefördert. Die TN der Gruppe können dabei coachen, die Stärke „stärker“ hervortreten zu lassen oder zu einer gemeinsamen symbolischen Darstellung zu finden.



    Material


    Keines



    Hintergrund


    Im Gespräch mit der Kleingruppe werden die Stärken jedes Einzelnen gemeinsam erörtert und auf ihre Qualität und die Form der Darstellung hin geprüft. Das Gespräch soll dazu dienen, sich seiner Stärken bewusst zu werden, die Wahrnehmung der Gruppenmitglieder in sich aufzunehmen und das Fremdbild in die Eigenwahrnehmung zu integrieren. Das Übertreiben der Stärke in der Darstellung des Standbildes soll ein Schlüsselerlebnis werden, das durch die Gemeinschaftsarbeit und den bewussten Prozess des Gestaltens körperlich verankert wird.



    Zeitaufwand



    je nach Gruppengröße



    Tipp


    Variante:

    Hier gilt es, Situationen „schnell“ wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Ein TN stellt sich in einer Pose auf und friert ein. Ein weiterer gesellt sich dazu mit einer eigenen Pose oder einer Pose, die sich auf den ersten TN bezieht, etc. Wenn sich schließlich 3-4 TN aufgestellt haben, kann das Publikum (die restlichen TN) einen Titel, ein Motto für das Standbild finden. Dann können die Stärken der TN benannt werden, die inzwischen bekannt sind (Timo ist sehr geduldig) – nun wird das Standbild in Bewegung gesetzt und es entsteht eine Szene gemäß dem Motto, das von den TN benannt wurde. Die TN agieren dann in der Szene mit ihren Stärken als Charaktereigenschaft der Rolle, die sie für sich finden. Ein experimentelles Spiel, das großen Unterhaltungswert aufweist.


  • Spielball der Gefühle

    Beschreibung


    Alle TN stehen im Kreis. Ein handelsüblicher Gummiball wird vom Spielleiter als „Spielball der Gefühle“ eingeführt. Der Ball macht die Runde und wird entweder von TN zu TN weitergereicht und jeder schreibt mit einem Eddingstift ein Gefühl auf den Ball oder der Ball wird mit einem Gefühl, das benannt wird an einen anderen TN im Kreis geworfen. Die benannten Gefühle müssen vom Spielleiter notiert und im Nachhinein auf den Ball übertragen werden. Der „Spielball der Gefühle“ eignet sich zum Einsatz vielfältiger Übungen. Z.B. nennt ein TN ein Gefühl, wirft den Ball zu einem anderen, der dieses Gefühl darstellt. Oder ein TN stellt ein Gefühl dar und wirft den Ball einem anderen TN zu. Dieser TN spiegelt das Gefühl. Es kann auch ein TN in die Mitte des Kreises gehen, während die anderen TN den Ball über ihn werfen und er versuchen muss, den Ball zu fangen, während er ein Gefühl, das vom ersten Werfer genannt wurde, darstellt. Es ist äußerst schwierig, sich sowohl auf die Darstellung, als auch auf das Fangen zu konzentrieren – daher kann sich der TN in der Mitte „auslösen“, wenn er sein Gefühl in Zeitlupe - vor den Augen aller TN - in ein anderes Gefühl verwandelt.



    Material


    Ein handelsüblicher Gummiball



    Hintergrund


    Gefühle erkennen und benennen – eine Grundvoraussetzung einander zu verstehen und sich selbst zu verstehen. Die Übung fördert die Empathiefähigkeit, indem alle TN erleben, wie sich Gefühle darstellen lassen, wie sie entschlüsselt werden – und wie wir uns darüber einige sind, was sie bedeuten.



    Zeitaufwand


    je nach Gruppengröße



    Tipp


    Die große Vielfalt der Gefühle kann hier gesammelt werden, jedoch benötigt dies bei jüngeren Kindern eine intensive Vorbereitung – z.B. über das Gefühlsbarometer und die Gestaltung von Emoticons (Symbole für Gefühle).

  • Streichelgasse

    Beschreibung


    Ein TN erzählt eine wahre Begebenheit z. B. aus seiner Kindheit, die ihn besonders glücklich gemacht hat. Er erzählt die Geschichte möglichst authentisch. Ein anderer TN hat die Aufgabe ihn zu inszenieren.

    Hier bieten sich ihm unterschiedliche Möglichkeiten. Während die Geschichte erzählt wird, kann der Inszenierende an verschiedenen „Stellschrauben“ drehen. Z.B. Lautstärke, Sprechtempo, Gestik, Mimik, Emotionen… Er gibt dem Erzählenden direkte Handlungsanweisungen, indem er z.B. sagt: „Steh auf und laufe schnell zur Tür“, „Sprich leise“, „Raufe deine Haare“, „Huste“…



    Material


    keines



    Hintergrund


    Der spielerische Umgang mit positiven Erlebnissen (Glücksgefühlen) manifestiert die Erinnerung – vor allem wenn dieses Erlebnis in dieser Weise „aufbereitet“ wird.

    Der Inszenierende „lernt“ genau hinzuschauen und wird darauf hingewiesen, die Inszenierung an „sensiblen“ Stellen anzusetzen.

    Eine Präsentation ist aufgrund des hohen Unterhaltungswertes zu empfehlen.



    Zeitaufwand


    5 Minuten


  • Glücksskala

    Beschreibung


    Was macht mich glücklich? Diese Frage lässt sich mit der Glücksskala ergründen. Dazu wird in der Mitte des Raumes ein langes Seil oder Absperrband ausgelegt. Das untere Ende des Seils etc. bezeichnet 0 %, das obere Ende 100%. Die TN erhalten mehrere Bögen DIN A4-Papier, auf welche sie notieren, was und/oder welche „Leistung“ sie glücklich macht! Die TN ordnen ihre Papiere auf der Skala ein und entdecken, welche Bereiche sie besonders glücklich machen und dass sich das individuelle Erleben in vielen Fällen auch mit dem Erleben der anderen TN deckt.



    Material


    Seil, 3-5 m lang oder Absperrband, Metermaßstäbe, DIN/A4-Papierbögen, Stifte


    Hintergrund Die TN werden sich bewusst darüber, dass Glück in unterschiedlicher Intensität erlebt werden kann, sie entdecken, dass Glückserleben bspw. in engem Zusammenhang mit der eigenen Leistung und somit den eigenen Stärken steht. Die TN erfahren, dass sie nicht allein so empfinden, dass ihre persönlichen Ansichten zum Glück auch ein verbindendes Element ist und Glück häufig mit Gemeinschaftssinn zu tun hat.



    Zeitaufwand


    je nach Gruppengröße



    Tipp


    Das Prinzip der Glücksskala kann auch für andere Bereiche verwendet werden. Bsp. Welche Stärken hast du, wo ordnest du sie ein? Oder im Bereich „Finanzmanagement“ mit der Fragestellung? Was ist dir das wert? Die Aufgabenstellung, die sich daran knüpfen lässt, wäre bspw. die TN anzuregen, darüber nachzudenken, wie sie den Wert bestimmter materiellen Güter für sich einschätzen. Sie notieren den Gegenstand auf einen Bogen Papier und ordnen ihn auf der Skala ein. Schnell wird sichtbar, welche Dinge „scheinbar“ unverzichtbar sind. Hier kann in der Reflexion hinterfragt werden, warum dies so ist, wie viel finanzieller Aufwand dahinter steht, welche Werte tatsächlich dahinter zu finden sind. Bsp. Handy – Status - Sozialkontakte pflegen


  • Warmer Regen

    Beschreibung


    Alle TN stehen im Kreis. Ein TN steht in der Mitte des Kreises mit geschlossenen Augen. Es regnet. Die TN klopfen mit den Fingerkuppen auf den Boden und erzeugen damit das Geräusch von Regentropfen. Ein TN geht in die Mitte und prasselt nun vorsichtig mit seinen Fingerkuppen auf den Rücken des TN. Dabei äußert er sich wertschätzend über den TN oder benennt eine Stärke, die er erkannt hat.



    Material


    keines



    Hintergrund


    Wertschätzender Umgang, das Spiegeln von Stärken, wirkt sich positiv auf die Selbstwahrnehmung der eigenen Stärken aus und macht achtsam in der Wahrnehmung der Stärken anderer. Der „warme Regen“ übt eine harmonisierende Wirkung auf die Gruppenkultur aus.



    Zeitaufwand


    Je nach Gruppengröße


  • Warme Dusche

    Beschreibung


    Die TN sitzen im Stuhlkreis, eine Seite offen. An dieser Seite sitzt ein Freiwilliger mit dem Rücken zur Gruppe. Nun sollen alle TN eine positive Eigenschaft des vorne Sitzenden nennen nach dem Schema „[Name], du bist …“. Anschließend beschreibt der Freiwillige seine Erfahrungen während der Übung.



    Material


    Stühle



    Hintergrund


    Unser Alltag besteht oftmals aus negativen Rückmeldungen, obwohl jeder von uns viele positive Eigenschaften hat und diese auch täglich offenbart. Die Übung zeigt, dass andere mich als positiv wahrnehmen und akzeptieren. Das Selbstwertgefühl wird durch Fremdwahrnehmung gestärkt.



    Zeitaufwand


    ca. 2 Minuten pro TN