Kerncurriculum

4. Planung

4.1 Hinderungsgründe als Herausforderung begreifen

Methoden

  • Träume werden wahr - Teil 2 (Skalieren)

    Beschreibung


    Legen Sie 10 DIN A5-Blätter, die Sie mit “1” bis “10” beschriftet haben, der Zahlenreihe nach in gleichen Abständen auf einer geraden Linie aus (Abstand mindestens einen Fuß lang). Das ist die Skala, die den Grad der Erfüllung des Herzenswunsches anzeigt. Der jeweilige TN hat nun eine Skala vor sich. „1“ bedeutet, dass er sich seinem Herzenswunsch bisher kaum angenähert hat. „10“ bedeutet, dass er seinen Herzenswunsch bereits vollständig erfüllt hat. Alle Werte dazwischen sind Abstufungen. Der TN stellt sich dort auf die Skala, wo sein bisheriger Grad der Erfüllung liegt, wo er sich im Moment verorten würde. Fragen Sie ihn ausführlich, was ihm bisher geholfen hat, um diese Stufe zu erreichen. Dann benennt er die Stärken, die ihm beim Verfolgen des Herzenswunsches dienlich sein können. Er wählt für jede Stärke einen Stellvertreter aus der Gruppe und platziert diesen hinter sich nach Wichtigkeit.


    Fragen Sie den TN nun, wie er sich mit seinen Stärken im Rücken in Hinblick auf das Erfüllen seines Herzenswunsches fühlt. Im Allgemeinen wird er sich der Realisierung des Herzenswunsches näher verbunden fühlen und nach vorne streben wollen. Anschließend benennt der TN Hindernisse, die der Realisierung des Herzenswunsches noch im Wege stehen und positioniert diese in Form von Gegenständen z.B. Steine, Kartons o. ä. vor sich. Der TN bittet die Personen, die seine Stärken darstellen, um Tipps wie er mit seiner jeweiligen persönlichen Stärke die Hindernisse überwinden könnte. Die anderen TN unterstützen ihn mit Argumenten.


    Beispiel: Jemand möchte Marathon laufen (Herzenswunsch) und dem steht entgegen, dass seine jetzige Kondition nicht ausreicht. Als Stärken verfügt er jedoch über Mut zur Veränderung und Beharrlichkeit sowie Organisationsfähigkeit, die ihm bei der Vorbereitung nützlich sein können. Zur Steigerung der Nachhaltigkeit werden die Ergebnisse auf dem Arbeitsblatt dokumentiert.



    Material


    A 5 Blätter, Schreibzeug, Arbeitsblatt



    Hintergrund


    Das weitgehend unbewusste Selbst soll empfinden, dass eine Zielerreichung möglich und machbar ist und die Erfüllung sowie das Erleben der eigenen Stärken Wohlbefinden erzeugt. Es sollen dabei aber auch mögliche Hindernisse antizipiert werden. Emotional, kognitiv und körperlich soll gelernt werden, dass aus den inderungsgründen mit Hilfe der Stärken Herausforderungen werden können.



    Zeitaufwand


    Pro TN ca. 15 min

  • Träume werden wahr - Teil 3 (Natürliche Helfer)

    Beschreibung


    Im Anschluss an Teil 2 folgt die Übung „Die natürlichen Helfer“. Jeder TN malt sich für jedes Element (Feuer, Erde, Wasser, Luft) ein Bild. Der TN setzt sich in die Mitte und bestimmt aus dem Teilnehmerkreis 4 Personen, die jeweils ein Naturelement repräsentieren: Feuer, Wasser, Wind und Erde. Jetzt wünscht sich der TN von jedem Element einen positiven Zuspruch, beim Erlernen der zuvor definierten Fähigkeit, die zur Überwindung des Hindernisses befähigt.


    Beispiel: „Ich wünsche mir vom Feuer, dass ich mit Feuereifer lerne.“

    Feuer: „Ich helfe dir, dass du mit Feuereifer lernst ...“


    Anschließend werden die Elemente nach Belieben der TN in Richtung und Abstand angeordnet. Nacheinander sprechen die Elemente den Zuspruch, so lange, wie es dem TN gefällt (i.d.R. 4-5 mal).

    Anschließend reflektieren lassen. Die Zusprüche der Elemente werden am Ende auf die entsprechenden Bilder geschrieben und vom TN mitgenommen.



    Material


    Stühle, Malstifte, Papier



    Hintergrund


    Die Technik ist der Familienaufstellung entlehnt, jedoch ohne kritische Elemente, da sie nur zur Stärkung eingesetzt wird. Sie dient dazu, sich Kräfte zu imaginieren, die einem auch später immer wieder zur Verfügung stehen können.



    Zeitaufwand 


    Pro TN ca. 10 Minuten



  • Träume werden wahr - Teil 4 (Neue Fähigkeiten)

    Beschreibung


    Nach der Durchführung von Teil 3 sucht sich jeder TN zwei Helfer in der Gruppe. Mit den Helfern ergründet er, welche Fähigkeiten er zur Überwindung seiner Hindernisse noch braucht. Hilfreiche Fragen sind hierbei:

    - Welche Fähigkeiten könnte ich noch entwickeln oder was muss ich sonst noch lernen, um das Hindernis zu überwinden?

    - In welcher Reihenfolge möchte ich die Fähigkeiten erlernen?

    Kriterien könnten sein: Von leicht zu schwer, von Lust zu Unlust …

    - Wie könnten mich meine Helfer (TN der Gruppenarbeit) konkret unterstützen, damit ich die jeweilige Fähigkeit lerne?

    - Bei welchen Tätigkeiten kann ich die Fähigkeit ausbauen?

    - Mit welchen konkreten Übungen kann ich die Fähigkeit einüben?

    - Woran würde ich erkennen, dass ich beim Erlernen der Fähigkeit den ersten (zweiten, dritten usw.) Fortschritt gemacht habe?

    - Woran würden andere erkennen, dass ich beim Erlernen der Fähigkeit den ersten (zweiten, dritten usw.) Fortschritt gemacht habe?

    - Wenn ich feststelle, dass ich keinen Einfluss auf die Realisierung des Herzenswunsches habe, kann ich überlegen, wie ich meine innere Haltung dazu ändern könnte. Prüfen Sie in diesen Fällen, ob und wie der Herzenswunsch geändert werden könnte.


    „Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.“ (Franz von Assisi) Das Erreichen der Fähigkeit sollte mit der SMART-Formel definiert werden.


    S = Spezifisch: Das Ziel (Erlangen der Fähigkeit) muss so konkret wie möglich definiert werden.


    M = Messbar. Woran messe ich, dass ich das Ziel (die Fähigkeit) erreicht habe?


    A = Anspruchsvoll: Das Ziel (das Erlernen der Fähigkeit) darf mich nicht unterfordern.


    R = Realistisch: Das Ziel (das Erlangen der Fähigkeit) muss realistisch erreichbar sein.


    T = Terminiert: Bis wann soll das Ziel (die Fähigkeit) erreicht werden?


    Bei der Gruppenarbeit sind die Rollen so verteilt: Einer stellt die Fragen, einer protokolliert, und einer wird befragt. Wenn der Befragte alle Fragen beantwortet hat, wechseln die Rollen bis jeder einmal jede Rolle hatte. Das Arbeitsblatt kann zur Verdeutlichung von jedem TN auf einen Karton geklebt werden, der das persönliche Hindernis symbolisiert. Der Name des Hindernisses wird auf eine der schmalen Seiten des Kartons geschrieben.



    Material


    Schreibzeug, Arbeitsblatt, ggf. A4-Karton pro TN



    Zeitaufwand


    45 Minuten

  • Spinnennetz

    Beschreibung


    Die Gruppe bekommt die Aufgabe, dass alle Teilnehmer von der einen Seite auf die andere Seite durch die Löcher eines aufgespannten Spinnennetzes wechseln. Dies geschieht, indem die Gruppe jedem TN hilft, einzeln durch jeweils eine andere Öffnung des Netzes zu gelangen. Die Spielregeln sind:

    - Jedes Loch darf nur einmal verwendet werden, außer die Gruppengröße macht das wiederholte Verwenden eines Loches notwendig.

    - Niemand darf das Netz berühren.

    - Sollte das Netz in irgendeiner Form von einem TN berührt werden, muss die ganze Gruppe wieder zurück in die Ausgangsposition. Vorteilhaft ist es, zwei Gruppen zu bilden. Während die eine Gruppe das Netz durchquert, beobachtet die andere Gruppe das Teamverhalten und kontrolliert das Einhalten der Regeln.



    Material 


    Fertiges Spinnennetz von Metalog oder man knotet das Netz selbst aus entsprechend vielen Seilen. Innen zum Beispiel zwischen zwei Kartenständern oder draußen zwischen zwei Bäumen.



    Hintergrund


    Die Überwindung von Hindernissen gelingt mit Hilfe von Unterstützern. Sie dient zur Stärkung von positiven gruppendynamischen Prozessen. Die Gruppe muss genau planen, wer für die Durchquerung welcher Öffnung individuell geeignet ist und in welcher Reihenfolge das Netz durchquert wird. Zudem wird der achtsame Umgang der Teilnehmer untereinander geübt und das Sozialverhalten gestärkt.



    Zeitaufwand


    Je nach Gruppengröße, ca. 1 Stunde



  • Den Weg bahnen

    Beschreibung


    Ein TN wird aufgefordert, die Struktur seines Systems in Hinblick auf sein Ziel mit Hilfe von Figuren und/oder anderen Dingen darzustellen.


    Dazu gehören z.B. das Ziel, Ressourcen, Hindernisse, beteiligte Personen und andere Einflussfaktoren. Mit den Fragen nach den Einflussfaktoren entdeckt der TN Sichtweisen im Hinblick auf das vorgegebene Ziel. Die verschiedenen Wege zum Ziel werden auf dem Boden mit Papierpfeilen gekennzeichnet. Wenn alle Repräsentanten platziert wurden, werden die übrigen Teilnehmer gebeten, über die Frage „Ich sehe … und frage mich …“ einen eigenen Impuls zu geben. Diese Impulse sollen den TN veranlassen, ein Zukunftsszenario, Entwicklungsstrategien und weitergehende Lösungs-und Deutungsmöglichkeiten zu finden.


    Auf diese Weise kann zum Beispiel ein Hindernis als Ressource umgedeutet werden. So kann das Hindernis „Streben nach Perfektionismus“ als Ressource „Gewissenhaftigkeit“ das Erreichen des Ziels begünstigen.



    Material


    Figuren und Gegenstände nach Wahl, Papierpfeile Hintergrund Die Methode visualisiert das eigene System und die Beziehungsgeflechte, reduziert Komplexität und fokussiert die Aufmerksamkeit auf das Ziel.



    Zeitaufwand


    30 bis 60 Minuten