Kerncurriculum

3. Entscheidungen

3.2 Den Zusammenhang zwischen Sinneswahrnehmungen, Körperreaktionen und Entscheidungsfindung erleben

Methoden

  • Lampenlauf

    Beschreibung


    Die TN malen oder schreiben ihre persönlichen Zielvorgaben (Wünsche, Träume, Leitgedanken oder konkrete Ziele). Lassen Sie die Gruppe im Raum gehen. Motivieren Sie dazu, die Teilnehmer die freien Stellen an den Wänden des Raumes zu nutzen, um eine selbst gestaltete Zielvorgabe zu platzieren. Leiten Sie die TN an, zu ihrer Zielvorgabe mit unterschiedlichen Körperhaltungen zu gehen. Diese Haltungen werden metaphorisch anhand von verschiedenen Lampentypen (Taschenlampe, kleine Nachttischlampe, Stehlampe, Deckenlampe und Fluter) vorgegeben.



    Material


    Eventuell mit Musik unterlegen, um verschiedene Stimmungen zu erzeugen. Papier, farbige Stifte



    Hintergrund


    Stärkung der anfänglichen Willenskraft (Anfangsvolition) und Erkennen der Bedeutung von körperlicher Haltung im Hinblick auf die emotionale und geistige Bewegung auf ein Ziel hin.



    Zeitaufwand


    10 Minuten



    Tipp


    Diese Übung kann mit dem Raum-Ziellauf und dem Tempilauf kombiniert werden.

  • Tempilauf

    Beschreibung


    Lassen Sie die Gruppe im Raum gehen. Motivieren Sie dazu, die Teilnehmer die freien Stellen im Raum zu nutzen und sie zu füllen. Leiten Sie 5 Geschwindigkeiten an - von gaaanz langsam bis rennen. Variieren

    Sie ggfs. mit Stop!-Boden!-Kontakt!


    5 = Rennen

    4 = schnelles Gehen

    3 = persönliche, übliche Gehgeschwindigkeit

    2 = langsames Gehen

    1= Zeitlupe



    Material


    Eventuell mit Musik unterlegen, um verschiedene Stimmungen zu erzeugen Hintergrund Raumwahrnehmung, Körperwahrnehmung, Wahrnehmung der anderen 0TN – aber auch Achtsamkeitsübung, wenn neben den verschiedenen Tempi die Konzentration auf Atmung und Herzschlag gerichtet ist oder die TN angeleitet werden, ihren persönlichen Raum (Aura) zu spüren, zu spüren, wie der Boden sie trägt, wie sie in ihrer Aufrichtung durch den Raum gehen etc.



    Zeitaufwand


    5 Minuten



    Tipp


    Begrüßung der TN z.B. emotionalen Körperteilen wie der „neugierige Zeigefinger“, der „lästige Ellenbogen“ ermöglichen oder auch Spiegelung einer Begrüßungsgeste der TN bei „Stop“ als Aufgabe eingeben.


  • Entscheidungen ausloten

    Beschreibung


    Zur Einleitung wird folgende Geschichte vorgelesen:


    Die Weisheit der Götter


    Vor langer Zeit überlegten die Götter, dass es sehr schlecht wäre, wenn die Menschen die Weisheit des Universums finden würden, bevor sie tatsächlich reif genug dafür wären. Also entschieden die Götter, die Weisheit des Universums so lange an einem Ort zu verstecken, an dem die Menschen sie solange nicht finden würden, bis sie reif genug dafür seien. Einer der Götter schlug vor, die Weisheit auf dem höchsten Berg der Erde zu verstecken. Aber schnell erkannten die Götter, dass der Mensch bald alle Berge erklimmen würde und die Weisheit dort nicht sicher genug versteckt wäre. Ein anderer schlug vor, die Weisheit an der tiefsten Stelle im Meer zu verstecken. Aber auch dort sahen die Götter die Gefahr, dass die Menschen die Weisheit zu früh finden würden. Dann äußerte der weiseste aller Götter seinen Vorschlag: "Ich weiß, was zu tun ist. Lasst uns die Weisheit des Universums im Menschen selbst verstecken. Er wird dort erst dann danach suchen, wenn er reif genug ist, denn er muss dazu den Weg in sein Inneres gehen“. Die anderen Götter waren von diesem Vorschlag begeistert und so versteckten sie die Weisheit des Universums im Menschen selbst.


    Zur Überleitung folgt diese Achtsamkeitsübung:


    Kleine Achtsamkeitsübung


    Deine Haltung sollte entspannt und bequem sein und das Gefühl von Offenheit beinhalten. Die Füße stehen fest und bewusst am Boden. Die Wirbelsäule ist gestreckt und der Kopf bildet die Verlängerung. Die Arme liegen entspannt am Körper. Das Gesicht ist ebenfalls entspannt, vor allem Stirn und Mundpartie, so dass wir ein kleines ungezwungenes Halblächeln entstehen lassen können. Die Augen können halb geöffnet und der Blick sollte nach unten gerichtet sein, oder wir halten sie geschlossen.

    Zuerst können wir unsere Achtsamkeit auf die Außengeräusche lenken und nehmen sie ganz bewusst war. Langsam lassen wir los und nehmen Kontakt mit der Energie des Raumes auf, in dem wir uns befinden. Wir spüren unseren festen Stand und den Kontakt der Kleidung mit der Haut. Anschließend richten wir unsere Aufmerksamkeit auf unseren Atem und spüren die Stabilität und Ruhe unseres Körpers. Aufkommende Gedanken lassen wir einfach vorbeiziehen. Unsere Gefühle nehmen wir wahr und akzeptieren sie mit ganzer Offenheit. Wir brauchen nichts zu unterdrücken, wegzuschieben oder uns etwas vorzuspielen.


    Wir verfolgen einfach das natürliche Ein- und Ausströmen unseres Atems, ohne ihn in irgendeiner Weise zu beeinflussen. Wir setzen weder Körper noch Geist unter Druck, sondern bleiben vollkommen entspannt. Wenn es hilfreich ist, können wir eine Hand auf die

    Bauchdecke legen, um die Bewegung des Atems deutlich zu spüren. Wenn wir von unseren Gedanken weggetragen werden, kehren wir einfach geduldig immer wieder zu unserem Körper und Atem zurück. Der Atem ist unser Anker, der uns hält.

    Sanft kehren wir in den Raum zurück und öffnen, wenn wir bereit für die nächste Übung sind, die Augen.


    Übung: Entscheidungen ausloten


    Diese Übung kann bei der Entscheidungsfindungen eine Hilfestellung sein: Die TN bilden Dreiergruppen. Jeweils ein TN sucht sich stellvertretend für seine Handlungsoption einen Gegenstand (oder selbst gemaltes Bild), etwas, das für ihn die jeweilige Entscheidungsoption symbolisieren kann. Der TN platziert seine Symbole jeweils auf einem Stuhl. Die beiden Stühle stehen in einem Abstand von ca. 2 Metern. Danach wählt der TN für sich eine Position, bei der der Abstand zu beiden Gegenständen gleich groß ist

    und er sie beide im Blick hat. Die beiden Symbole bilden mit dem TN dann ein gleichschenkliges Dreieck.

    Jetzt pendelt der TN mit seinem Blick zwischen den Stühlen hin und her. Er wird aufgefordert, einen Augenblick erst bei dem einen und dann bei dem anderen zu verweilen. Das wiederholt er so oft, bis er das Gefühl hat, sich von einer Option mehr angezogen zu

    fühlen als von der anderen. Er soll sich ganz von seinem Bauchgefühl leiten lassen. Womöglich spürt er wie von selbst, wie er sich entscheiden soll. Einer der nicht agierenden TN leitet die Übungan. Der dritte TN beobachtet den Prozess und gibt am Ende der

    Übung Rückmeldung über seine Beobachtungen.



    Material


    Ggf. Malzeug, Stühle



    Zeitaufwand


    Pro TN ca. 15 Minuten