Kerncurriculum
2. Visionen
2.4 Erkennen der eigenen Glaubenssätze als Antriebskraft des Handelns
Methoden
- Antreibermodell
Beschreibung
Legen Sie die Antreiber-Glaubenssätze (Z) in einem Raum flächig aus und verteilen Sie die Antreiber-Profilblätter mit 5 Spalten für je einen Antreiber. Wählen Sie für jeden Antreibertyp eine andere Kartenfarbe. Die TN sollen auf ihr Blatt in der passenden Spalte alle Sätze notieren, die auf sie zutreffen. Es sollen so viele Statements notiert werden, wie auch zutreffen. In einer Spalte können also mehrere Sätze auftauchen. Es muss nicht jede Spalte gefüllt werden. Die Mehrheit der TN wird auf ihrem Blatt 1-3 Primärantreiber erkennen, die meisten Statements erhalten. TN, bei denen (fast) alle Spalten etwa zu gleichen Teilen ausgefüllt sind, gehören dem Mischtyp an. Sind die TN fertig, ordnen Sie die Karten nach Farben, legen sie so erneut aus und platzieren Sie die Antreiber (Z) über die entsprechenden Antreiber-Glaubenssätzen, sowie die entsprechenden Antreiber-Stärken (S) ganz unten.
Lassen Sie die Gruppe über die Antreiber reflektieren. Geben Sie Hilfestellung, die Antreiber zu relativieren (z.B. bei „sei perfekt!“ „Ich darf auch Fehler machen“) und fokussieren Sie auf die Stärken.
Material
Antreiber-Karten, Papier, Stifte
Hintergrund
Für die Zielerreichung ist es essentiell, sich über die eigenen Motivationen bewusst zu werden. Sie können als Hinderungsgrund überwunden und als Stärke genutzt werden. Das Antreibermodell wird auch in der Transaktionsanalyse angewendet.
Typenkennzeichen der Antreiber – Dynamiken
Antreiber 1: Ich bin o.k., wenn ich perfekt bin
Z Ich bin o.k., wenn ich perfekt bin.
A Ich versuche häufig Dinge noch genauer und besser zu machen.
L Ich darf mein Bestes geben und das ist o.k.
A Ich denke häufig: Das erreiche ich sowieso nie.
L Ich bin stark und ausdauernd
A Ich rechtfertige mich häufig für mein Verhalten/für mein Tun
L Ich bekomme Anerkennung, weil ich mich bemühe, das Beste zu geben
A Ich nehme mögliche Kritik an mir oder an meinem Verhalten häufig schon vorweg. Ich fühle mich manchmal unfähig.
L Ich darf auch Fehler machen und daraus etwas lernen
A Ich fühle mich oft nicht gut genug. Manchmal denke ich, als Person nicht liebenswert zu sein.
L Ich bin wertvoll und liebenswert
A Statt das, was ich bin, anzubieten, biete ich häufig an, was ich leisten kann.
L Ich bin wertvoll durch das, was ich bin und nicht nur durch die Leistung.
S Er ist sehr gut organisiert.
S Er hat Sinn für Vollkommenheit.
S Er kann leicht komplexe Systeme begreifen.
S Man wünscht sich ihn in der Flugsicherung oder im OP.
Antreiber 2: Ich bin o.k., wenn ich stark bin.
Z Ich bin o.k., wenn ich stark bin.
A Ich versuche häufig, innere Bewegtheit zu verbergen.
L Ich darf offen sein.
A Ich fühle mich häufig im Kampf oder sehe mich in Konkurrenz zu anderen.
L Andere schätzen meine Bereitschaft mich für Menschen und Anliegen einzusetzen.
A Ich spüre häufig die Notwendigkeit, stark und unangreifbar sein zu müssen.
L Ich habe Gefühle und die sind wertvoll und wichtig.
A Ich habe manchmal Angst, in emotional bedeutsamen Situationen nicht stabil genug zu sein.
L Ich bin wertvoll und liebenswert.
A Ich habe Angst vor Kontrollverlust.
L Ich bin kraftvoll und ausdauernd.
S Er kann kurzfristig situativ hohe Leistung erbringen.
S Er hat genügend Widerstandskraft und Kampfgeist, um Dinge voranzubringen, auch wenn es schwierig ist.
S Er hat Sinn für kraftvollen Umgang mit Aufgaben.
Antreiber 3: Ich bin o.k., wenn ich gefällig bin.
Z Ich bin o.k., wenn ich gefällig bin.
A Ich bin häufig bemüht, das Wohlbefinden anderer sicherzustellen.
L Ich darf mir und anderen gefallen.
A Ich habe häufiger das Gefühl, dass ich ausgenutzt werde.
L Ich darf eigene Maßstäbe setzen.
A Oft denke ich, dass andere nicht wirklich damit rausrücken, was sie von mir wollen.
L Ich darf offen sein und nachfragen.
A Ich kann schlecht nein sagen.
L Ich liebe meine Freiheit.
A Manchmal weiß ich nicht genau, welches meine eigenen Vorstellungen und Ansprüche sind.
L Ich darf mich anderen zumuten.
A Manchmal habe ich das Gefühl, nicht als Individuum geschätzt zu werden, sondern nur eine Funktion zu haben (für das Wohl anderer).
L Ich bin auf der Suche nach meinen eigenen Ansprüchen und Vorstellungen.
A Manchmal denke ich, dass ich keine Identität besitze, die interessant ist für andere.
L Ich bin wertvoll und wichtig.
S Seine hohe soziale Wahrnehmungsfähigkeit ermöglicht es ihm, auf die Bedürfnisse anderer im Prozess einzugehen.
S Er kann sehr sensibel für Gruppenprozesse, soziale Stimmungen und Reaktionen sein.
S Diese Fähigkeit erleichtert es ihm, sich an andere Menschen und Systeme anzukoppeln.
Antreiber 4: Ich bin o.k., wenn ich mich anstrenge.
Z Ich bin o.k., wenn ich mich anstrenge.
A Ich verspüre häufig Leistungsdruck.
L Ich darf in Ruhe atmen.
A Ich habe häufig Zweifel am Gelingen meines Tuns.
L Ich habe Vertrauen in meine spontane Leistungsfähigkeit.
A Ich fühle mich häufig nur unter Mühen und mit fraglichem Ergebnis leistungsfähig.
L Ich bestimme die Ziele und bewerte die Ergebnisse.
A Ich fühle mich häufig überfordert.
L Ich darf mich anstrengen, aber es ist auch wertvoll, wenn es leicht geht.
A Ich habe manchmal Sorge, Chancen leichtfertig zu verspielen.
L Ich bleibe gelassen und warte ab, wie sich die Dinge entwickeln.
S Er verfolgt Aufgaben mit Beständigkeit und Ausdauer und hat den nötigen Sinn für Gründlichkeit.
S Er hat ein großes Durchhalte- und Beharrungsvermögen.
Antreiber 5: Ich bin o.k., wenn ich mich beeile.
Z Ich bin o.k., wenn ich mich beeile.
A Ich habe oft das Gefühl, dass Zeit und Raum nicht ausreichen, um Wichtiges zu tun und zu erfahren.
L Ich gestalte mir eine lebenswerte Zeit und Arbeitswelt.
A Ich spreche manchmal sehr schnell und viel.
L Ich höre den anderen zu und erkläre ihnen das Wichtigste in Kürze.
A Ich halte mich für einen Hektiker.
L Ich nehme mir Zeit und organisiere mich, bevor ich anfange.
A Ich finde häufig keinen richtigen Rhythmus zwischen Anspannung und Entspannung.
L Ich genieße die Ruhe, um neue Kräfte zu sammeln.
A Manchmal denke ich, niemand hat für mich Zeit und interessiert sich für mich.
L Ich bin sicher, dass andere mir zuhören können.
A Ich habe häufig das Gefühl, Wesentliches zu verpassen.
L Ich wähle das Wichtigste aus.
S Er kann kurzfristig auf hohem Aktionsniveau leistungsfähig bleiben und dies auch bei hoher Situationskomplexität.
S Man wünscht sich ihn auf der Notfallstation oder bei Crashs im EDV-System