Kerncurriculum
2. Visionen
2.5 Bewusst machen von individuellen und kollektiven Visionen
Methoden
- Musikmalen
Beschreibung
Kleben Sie die Tische ab und verteilen Sie Farben und Papier. Bilden Sie 2er-Teams pro Tisch. Bereiten Sie die Zielvorstellung mit einer Imaginationsübung vor. Die Aufgabe ist es nun, das Haltungsziel zu Malen - und zwar nacheinander fünfmal mit jeweils einer anderen Musikuntermalung. Ist ein Musikstück zu Ende, wird ein neues Blatt verwendet. Sind alle fünf Bilder gemalt, werden diese in einer kleinen Ausstellung gezeigt. Anschließend wählt jede TNin dasjenige eigene Bild aus, bei dem Musik und Ziel am besten harmonierten. Alle TNinnen stellen sich in zwei Reihen zu einer Gasse auf. Nacheinander geht jede TNin mit ihrem entsprechenden Musikstück durch die Gasse und wird von allen beklatscht. Am Ende der Gasse ist das Zielbild, das entgegen genommen wird.
Material
DIN-A3 Papier (5 Bögen pro Person), Fingerfarben (6 Farben pro 2 Personen), 1 Wassergefäß und 1 Lappen und/oder Haushaltstücher pro Tisch, Zeitung/Folie zum Unterlegen, Krepp-Klebeband. Fünf unterschiedliche Musikstücke mit je 5-6 Minuten Länge.
Hintergrund Musik und Malen sind effiziente Instrumente, um das Extensionsgedächtnis anzusprechen. Durch die Übung soll Kreativität gefördert, Flow-Erfahrungen und Erfolgserlebnisse/Wertschätzung geschaffen werden. Die Übung eignet sich hervorragend, um Haltungsziele zu erkennen und den Zielzyklus zu unterstützen.
Zeitaufwand
10 Min. Einführung, 40 Min. Malen (inkl. Umbaupausen), ca. 1 Min. pro TN für Zieleinlauf, 10 Min. Diskussion/Reflexion im Plenum, Malplatz aufräumen
- Automatisches Schreiben
Beschreibung
Alle TN erhalten ein Blatt Papier und einen Stift. Sie haben die Aufgabe in 7 Minuten alles zu notieren, was ihnen spontan in den Sinn kommt. Der Stift sollte, wenn möglich, nicht abgesetzt werden. Wenn kein spontaner Gedanke aufsteigt, dann hilft es „Blablaba“ oder „mir fällt nichts ein“ zu schreiben, um im „Fluss“ zu bleiben.
Material
DIN A4-Papier und Stifte
Hintergrund
Assoziatives Schreiben wird durch diese Aufgabe angeregt. Indem wir keine „klaren Gedanken“ fassen sollen und von einer intellektuellen Aufgabe befreit werden, öffnen wir durch diese Form des Schreibens Zugänge zu unserer Gefühlswelt – und können staunen, was im „Schreibfluss“ auf unserem Papier sichtbar wird.
Zeitaufwand
7 Minuten
Tipp
Alle TN sollen auf ein akustisches Signal hin gemeinsam starten und schließlich auch nach 7 min mit der Aufgabe fertig sein. Im Anschluss liest jeder TN seinen Text durch und „umkringelt“ 3-5 wichtige Aussagen, Worte, Satzteile … Diese könne, wenn der TN dazu bereit ist, für eine Reflexion mit einem Partner oder in der Großgruppe verwendet werden.
- Mein Wunschbild
Beschreibung
Jede/r TNin malt sich vor dem inneren Auge sein Wunschbild aus, das die persönliche Vision visualisiert. Zum Beispiel kann sich jemand am Strand mit einem Hund liegen sehen, bei bestem Wetter, tosender Brandung usw.
Jeder TN beschreibt in der Gruppe sein Bild. Ein TN erhält die Aufgabe der bildhaften Beschreibung mit allen Sinnen zu folgen und gegebenenfalls die Sinne des Beschreibenden zu schärfen, indem er nachfragt, ob ein Geruch wahrzunehmen ist, ein Luftzug, Wärme, Kälte ... Der dritte TN erhält die Aufgabe, die Sinne des Beschreibenden zu schärfen und nach seinen Sehnsüchten / Wünschen / Bedürfnissen zu fragen.
Beispiel: Kann es sein, dass du dir Verbundenheit wünschst?
Material
keines
Hintergrund
Vision und Wirklichkeit – werde Gestalter deiner Vision, so dass sie dir wirklich erscheint!
Zeitaufwand
Je nach Gruppengröße - pro TNin ca. 10 Minuten
Tipp
Anschließende Reflexion in Kleingruppen
- Mit seinen Träumen auf Tuchfühlung gehen
Beschreibung
TN „verstofflichen“ ihre Traumbilder. Sie erhalten die Aufgabe aus dem Tücherberg „blind“ Stoffe zu ertasten, die sie später zur Gestaltung einer Stofflandschaft benötigen.
Die TN bauen nun mit ihren Tüchern ihren eigenen „Mikrokosmos“. Das Zentrum bildet der Stoff, der ihnen persönlich am nächsten ist. Weitere Kreise werden durch die anderen Stoffe gebildet, die sie im „Tücherberg“ gefunden haben oder sich anschließend auswählten.
Überleitung zur Meditation, die Stärken und Visionen verbinden soll.
Meditation: Meine Vision, meine Sehnsüchte können Wirklichkeit werden, denn ich kenne meine Stärken. Wir versuchen unsere Sehnsüchte aufzuspüren. Wir erinnern uns an unsere Sehnsüchte aus der Übung "Meine Traumlandschaft" und lassen sie vor unserem inneren Auge erscheinen und Gestalt annehmen. Alle TN schreiben die ihnen bekannten Stärken, die sie aus den vorangegangenen Übungen ("Warmer Rücken", "Warmer Regen","Meine Charakterstärken") und Sehnsüchte auf kleine Moderationskarten und ordnen sie in ihren Mikrokosmos ein.
„Welche Stärke ist besonders ausgeprägt, ist mir besonders eigen?“
– Diese Stärke wird in das Zentrum des mit den Tüchern gestalteten Mikrokosmos gelegt.
Stärken, die weniger ausgeprägt sind, werden im entsprechenden Abstand vom Zentrum an andere Stellen gelegt. Das gleiche Verfahren wird mit den Sehnsüchten vollzogen.
Museumsrundgang: Jeder stellt der Gruppe seinen Mikrokosmos vor.
In Dreiergruppen wird für jeden ein Herzenswunsch erarbeitet.
Folgende Fragen sind hilfreich, um den Herzenswunsch zu finden:
Seit wann gibt es diese Sehnsüchte in dir?
Wie würdest du deine Sehnsüchte jemanden erklären?
Woran würde ein anderer erkennen, dass du dir deine
Sehnsucht mit eigener Kraft erfüllt hast?
Welcher Herzenswunsch passt zu deinen zu deinen Sehnsüchten?
Der Herzenswunsch wird von jedem aufgeschrieben und für weitere Übungen (z. B. in einem Glücksunterricht-Tagebuch) dokumentiert.
Material
Tücher aus verschiedenen Materialien, Mustern und Stoffarten, ruhige Musik, Papier bzw. Moderationskarten
Hintergrund
Tücher oder andere Materialien können unbewusste Gedanken und Prozesse vergegenständlichen und helfen, sie kognitiv einzuordnen.
Zeitaufwand
ca. 80 Minuten, variierend nach Gruppe